Igel in Not – was tun?

Igel sind faszinierende Wildtiere: stachelig, nachtaktiv und geschützte Bewohner unserer Natur. Doch oftmals geraten sie in Not – verletzt, krank, zu schwach für den Winter oder als verwaiste Jungtiere. Dann sind sie auf unsere Hilfe angewiesen.

In der Schweiz stehen Igel unter dem Natur- und Heimatschutzgesetz. Das bedeutet: Nur wenn ein Igel tatsächlich hilfsbedürftig ist, darf er vorübergehend aufgenommen werden – und auch dann nur, wenn du sofort eine Igelstation oder Fachstelle kontaktierst, die das weitere Vorgehen bestimmt.

Wann braucht ein Igel umgehend Hilfe?

Ein Igel ist in akuter Lebensgefahr, wenn er eines der folgenden Anzeichen zeigt:

Der Igel liegt in der Sonne.
Igel sind nachtaktiv und sonnen sich niemals.

Fliegen umschwirren den Igel oder sitzen auf ihm.
Sind Fliegeneier oder Maden sichtbar, ist es ein höchster Notfall – sofort fachkundige Hilfe holen! Versuche, möglichst viele Maden oder Fliegeneier trocken zu entfernen.

Verletzungen oder auffälliger Gang. Igel, die humpeln, ein Bein nachziehen, torkeln, stark riechen oder sichtbar verletzt sind, brauchen sofortige Hilfe.

Der Igel wirkt unterernährt.
Gesunde Igel sind birnenförmig. Wenn Hüftknochen sichtbar sind, der Körper wurstförmig aussieht oder er im Nacken eine deutliche Einbuchtung hat, braucht der Igel Hilfe.

Atemprobleme:
Husten, schweres Atmen, schleimiges Nasensekret oder eine verstopfte Nase sind Alarmzeichen.

Apathisches Verhalten:
Wenn der Igel in Seitenlage liegt, sich auch bei Berührung nicht einkugelt oder schwach wirkt.

Krankhaft verändertes Stachelkleid oder Haut:
Lichtes Stachelkleid, kahle Stellen, stark schuppige Haut oder weissliche Beläge/Krusten sind Anzeichen für Krankheit.

Massiver Parasitenbefall:
Ein starker Befall mit Flöhen oder Zecken weist auf gesundheitliche Probleme hin.

So sicherst du einen hilfsbedürftigen Igel:

Setze ihn in eine stabile Kartonschachtel, Plastikbox oder notfalls in die Badewanne (mind. 40 cm hoch, da Igel gute Kletterer sind).

Gib ihm einen Unterschlupf wie ein Handtuch ohne Schlaufen oder ein kleines Kartonhäuschen.

Stelle sicher, dass er im Haus und fliegensicher untergebracht ist.

Nimm sofort Kontakt mit einer Igelstation auf.

Du kannst dem Igel Folgendes anbieten:

Wasser (niemals Milch!)

Hochwertiges Katzennassfutter (ohne Sauce) oder Trockenfutter

Rührei (ohne Gewürze)

Gekochtes Rinderhack oder Pouletfleisch

⚠️ Bitte biete einem geschwächten Tier nur eine ganz kleine Portion an und versuche niemals, ihm Futter oder Flüssigkeit einzuflössen.

Hast du einen hilfsbedürftigen Igel gesichert – wende dich umgehend an eine Igelstation in deiner Nähe.

Igelnothilfe Brugg
Franziska Huber
Höhenweg 11
5222 Umiken (Brugg)
077 267 57 15