Igel schützen
Schon kleine Veränderungen im Garten, die aktive Unterstützung von Igelstationen und gezielte Spenden, das Vermeiden von Gefahren sowie eine artgerechte Zufütterung können einen grossen Unterschied machen. Erfahre hier, wie du mit einfachen Schritten dazu beiträgst, dass Igel auch in Zukunft bei uns überleben.

Dein Garten
Einheimische Pflanzen und wilde Bereiche fördern
Setze auf heimische Sträucher, Büsche und Blumen – diese ziehen Insekten an und bieten Igeln Nahrung und Unterschlupf. Je mehr Natur und Vielfalt du in deinem Garten zulässt, desto wohler fühlen sich die Stacheltiere.
Lass einzelne Bereiche bewusst „wilder“ wachsen (z. B. Laub- oder Asthaufen), um Verstecke, Nistmaterial und Überwinterungsmöglichkeiten zu schaffen.
Bitte räume im Winter nicht alles Laub und Geäst weg – es dient dem Igel als Schlafplatz und ist gleichzeitig ein wichtiger Überwinterungsort für Insekten.
Gartengrenzen durchlässig machen
Treppen und Stufen zugänglich machen: Mit Zwischenstufen oder flachen Rampen erleichterst du Igeln den Zugang.
Gefahrenquellen minimieren
Pools, Schächte, Teiche sichern: Wenn Igel hineinfallen, kommen sie oft nicht mehr von allein heraus. Abhilfe schaffen Rampen, flach ansteigende Ufer oder Gitter über Schächten.
Mähroboter, Rasentrimmer und Motorsensen nachts deaktivieren: Igel sind nachtaktiv und werden im Dunkeln oft übersehen. Kontrolliere zu mähende Bereiche vorab, damit keine Tiere verletzt werden.
Laubhaufen & Kompost kontrollieren: Igel ruhen tagsüber gern in diesen Verstecken. Beim Umsetzen oder Bearbeiten kann man sie leicht verletzen.
Keine Gifte oder Fallen einsetzen: Vermeide unbedingt Pestizide. Auch als „igelfreundlich“ deklariertes Schneckenkorn ist tödlich für Igel. Verwende keine Schlagfallen und keine Geräte zur Tiervertreibung – sie schaden nicht nur den Igeln, sondern auch anderen Wildtieren.
Langsam fahren nachts in Wohngebieten: Viele Igel werden in der Dämmerung oder Nacht überfahren.
Igel auf der Strasse: Bringe ihn vorsichtig in Laufrichtung an den Rand – und achte dabei unbedingt auf deine eigene Sicherheit.
Artgerechte Zufütterung
Igel sind reine Insektenfresser und finden durch das zunehmende Insektensterben immer weniger natürliche Nahrung. Deshalb ist es wichtig, freilebende Igel mit hochwertigem Eiweiss zu unterstützen – so bleiben sie gesund und kräftig. Ebenso entscheidend sind Abwechslung und eine artgerechte Zusammenstellung des Futters.
Welches Futter ist geeignet

Gut geeignet sind:
- Getrocknete Insekten wie Soldatenfliegenlarven oder Mehlwürmer
- Rührei, ungewürzt und ohne Milch zubereitet
- Hochwertiges Katzen-Trockenfutter (mindestens 60 % Fleischanteil, ohne Zucker und Zusatzstoffe)
- Katzen-Nassfutter mit hohem Fleischanteil, ohne Sauce oder Gelee
- Gekochtes Fleisch, z. B. Rinderhack oder Hähnchenfleisch
So stellst du sicher, dass die Igel in deiner Region die Nährstoffe erhalten, die sie in der Natur zunehmend nicht mehr finden.
Folgende Nahrungsmittel sind für Igel ungeeignet oder sogar schädlich:
- Essensreste oder gewürzte Speisen
- Milch und Milchprodukte (verursachen schwere Durchfälle)
- Brot, Kuchen oder Gebäck
- Obst und Gemüse
- Igelfutter aus dem Fachmarkt, die einzige Ausnahme ist Claus Igelfutter getreidefrei (Link)
Futterhäuser

Damit wir an der Futterstelle nicht alle Nachbarskatzen und andere Tiere mitfüttern – was ein absolutes No-Go ist – darf Futter niemals einfach offen und für alle zugänglich bereitgestellt werden.
Die beste Lösung ist ein spezielles Futterhaus für Igel. Dieses verfügt über zwei Labyrintheingänge, durch die Katzen oder Füchse nicht hineinkommen. So haben nur die Igel Zugang zu ihrem Futter.
Das Beste: Futterhäuser kann man ganz leicht selber bauen – einen passenden Bauplan haben wir euch hier angehängt.
Und für alle, die lieber ein fertiges Haus möchten: Im Moment haben wir wieder 10 Futterhäuser im Angebot, die ihr direkt bei uns kaufen könnt.
Hygiene an der Futterstelle
- Sauberkeit ist enorm wichtig, um Krankheiten und Ansteckungen zu verhindern. Zeitungspapier oder Unterlagen sollten täglich gewechselt und Kotreste entfernt werden. Näpfe lassen sich am besten mit kochendem Wasser gründlich reinigen.
- Für die notwendige Hygiene sind die Trennwände im Futterhaus herausnehmbar, sodass es sich leicht säubern lässt. Mit regelmässiger Reinigung bleibt die Futterstelle sicher und gesund für die Tiere.
- Besonders wichtig: Nassfutter, gekochtes Fleisch und Ei dürfen erst in der Dunkelheit angeboten und müssen am frühen Morgen wieder aus dem Futterhaus entfernt werden. Werden sie länger stehen gelassen, besteht die Gefahr von Fliegeneiern und Maden – eine enorme Gefahr für Igel.
